Medienkonzept der Grundschule Oldenburg-Land

 

1.Einleitung

Die zunehmende Digitalisierung der Welt stellt eine große Herausforderung für die Ge-

sellschaft, die Arbeitswelt, den Bildungsbereich und für alle anderen Lebensbereiche

dar. Insbesondere für den Bildungsbereich bedarf es einer intensiven Entwicklung von

Strategien zur deren Bewältigung. Laut eines Strategiepapieres der KMK heißt es:

„Die Länder verpflichten sich dazu, dafür Sorge zu tragen, dass alle Schülerinnen und

Schüler, die zum Schuljahr 2018/2019 in die Grundschule eingeschult werden oder in

die Sek. I eintreten, bis zum Ende der Pflichtschulzeit die in diesem Rahmen

formulierten Kompetenzen erwerben können.“

Ebenfalls im Strategiepapier der KMK sind die sechs bedeutenden Kompetenz-

bereiche enthalten, die als Grundlage für das Erreichen der Ziele, nämlich Förderung

des individuellen und selbstgesteuerten Lernens, Mündigkeit, Identitätsbildung, das

Selbstbewusstsein stärken sowie selbstbestimmte Teilhabe an der digitalen Welt:

• Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren

• Kommunizieren und Kooperieren

• Produzieren und Präsentieren

• Schützen und sicher Agieren

• Problemlösen und Handeln

• Analysieren und Reflektieren

 

2. Pädagogische und didaktische Zielsetzungen

2.1. Anforderungen in der Gesellschaft

Digitale Medien haben in der heutigen Zeit Einzug in alle Haushalte, die Berufswelt

sowie alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens gehalten. Nicht umsonst wird von

der „digitalen Revolution“ gesprochen. Bereits im Kleinkindalter erfolgt eine Kon-

frontation mit neuen Medien, wobei zu Beginn oft der Spaß- und Spielfaktor im

Vordergrund steht. Im weiteren Verlauf nimmt die Nutzung digitaler Medien einen

immer größeren Raum ein und berufliche und gesellschaftliche Zukunft sind ohne IT-

Kenntnisse jedes Einzelnen nicht mehr vorstellbar. Die Schülerinnen und Schüler

sollen hierfür gemäß der sechs Kompetenzbereiche vorbereitet werden auf ein Leben

in der digitalen Welt.

 

2.2. Anforderungen in der Schule

In der Schule müssen Lehr-, Bildungs- und Rahmenpläne die Kompetenzen einbe-

ziehen, die für eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalen Welt

erforderlich sind. Dies muss integrativer Teil aller Fächer sein. Dabei werden Fach-

kompetenzen sowie grundlegende fachspezifische Ausprägungen der Kompetenzen

für die digitale Welt erworben. Digitale Lernumgebungen sind dabei so zu gestalten,

dass sie entsprechend der Lernplananforderungen pädagogisch sinnvoll eingesetzt

werden können. Dadurch ergibt sich eine angepasste Unterrichtsgestaltung, die die

neuen Möglichkeiten nutzt und damit zu einer Individualisierung und Stärkung von

Eigenverantwortung führt.

 

3. Unterrichtsentwicklung

Bezüglich der Unterrichtsentwicklung sind bei der Nutzung von digitalen Medien die

neuen Fachanforderungen zu berücksichtigen und ggf. bestehende Fachcurricula

anzupassen. Übergreifende Ziele lassen sich für alle Fächer definieren:

Lernen mit Medien

• Die vorhandene Lernsoftware soll sicher angewendet werden können.

• Es ist Anwendungssicherheit bei der Nutzung von Internet-Lernplattformen wie

„Antolin“ oder anderen zu erreichen.

• Für Internetrecherchen sollen kindgerechte Suchmaschinen verwendet werden.

Lernen über Medien

• Der Umgang mit Laptops, Tablets und anderen mobilen Endgeräten soll erlernt

werden.

• Grundkenntnisse über die Microsoft-Office-Anwendungen oder andere sind von

den Kindern zu erlangen.

• Datenschutz und Datensicherung werden als ein zentraler Aspekt in den

Mittelpunkt gerückt.

Prävention

• Die Schülerinnen und Schüler werden über Nutzung und Gefahren des

Internets aufgeklärt.

 

3.1. Zielsetzungen in den Klassenstufen 1 und 2

• Mit den Schülerendgeräten angemessen umgehen können

• Wörter und Sätze mit den Endgeräten schreiben

• Schulspezifische Lernprogramme nutzen können

• Internetplattformen mit Lernprogrammen wie „Antolin“ kennenlernen

• Digitale Bibliotheken zur Leseförderung nutzen können

 

3.2. Zielsetzungen in den Klassenstufen 3 und 4

• Vorträge und Referate mit Hilfe von Internet, Endgeräten und Präsentations-

technik halten

• Schulspezifische Lernprogramme nutzen können

• Kindgerechte Suchmaschinen kennen und nutzen

• Grundkenntnisse über Datensicherung und Datenschutz kennenlernen

• Texte und Grafiken mit Microsoft Office erstellen

• Internetplattformen mit Lernprogrammen wie „Antolin“ nutzen

• Auseinandersetzung mit den Gefahren des Internets

• Digitale Nachschlagewerke nutzen können

 

4. Anwendung und Nutzung durch Lehrkräfte und Schüler

Der Einsatz von mobilen Endgeräten in der Unterrichtsvorbereitung sowie der Nutzung

in der Schule führt zu einer qualitativen Verbesserung der Unterrichtsgestaltung. Die

Unterrichtsmaterialien können dabei auf einem eigenen Endgerät gespeichert und

präsentiert werden, zusätzlich das Internet aktiv mit einbezogen werden. Der Einsatz

von eigenen Endgeräten (vom Schulträger zur Verfügung gestellt) bietet viele Vorteile:

• Projektorientierung und kooperatives Lernen werden gefördert.

• Das Lernen wird zunehmend individualisiert durch Bestimmung eines eigenen

Lerntempos und der Möglichkeit für häufiges Wiederholen.

• Die Medienkompetenz wird gestärkt.

• Leichte Bedienbarkeit und Vernetzung liefern praktische Vorteile.

• Individuelle Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler sind leicht einsehbar

und kontrollierbar.

• Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler benutzen die gleichen Endgeräte.

• Sicherheit und Handhabung schaffen die Möglichkeit des häufigen Einsatzes.• Die Medienkompetenz sowohl der Lehrkräfte als auch der Lernenden wird

gestärkt.

• Die Individualisierung des Unterrichts, auch unter dem Aspekt der Inklusion, tritt

weiter in den Vordergrund.

 

5. Fortbildungsplanung

Um die Medienkompetenz der Lehrkräfte zu verbessern braucht es zunächst eine

Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes. In der Regel besuchen Lehrkräfte unter-

schiedlich intensiv, unsystematisch und individuell verschiedene Fortbildungsver-

anstaltungen von unterschiedlichen Anbietern. Ziel muss es sein, die Fortbildungen

aller Lehrkräfte zu koordinieren und verlässlich zu planen.

Bestandsaufnahme

• Individuelle Kompetenzen der Lehrkräfte im Umgang mit Medien sind fest-

zustellen.

• Der Umgang mit der örtlich vorhandenen Ausstattung ist zu überprüfen.

• Haltungen und Einstellungen zu Medien sind abzufragen.

• Expertinnen und Experten für bestimmte Themen im Bereich von Medien sind

zu finden.

Orientierungsphase

• Passende Fortbildungsformate müssen gefunden werden.

• Die Schule muss sich einen Überblick über vorhandene Fortbildungsangebote

verschaffen.

• Benötigte Expertise muss identifiziert werde.

Planung der Fortbildungsveranstaltungen

• Aus dem Überblick und der Orientierungsphase wird die Planung von Fort-

bildungsveranstaltungen, mindestens für ein Jahr, durchgeführt.

Schulübergreifende Fortbildungstage

• Durch Kooperation mit Nachbarschulen lassen sich Fortbildungen effizienter

planen und ggf. schneller Termine von Veranstaltern erhalten.

Schulinterne Fortbildungen

• Abruftage des IQSH bzgl. der Medienkompetenz lassen sich einfach und

zeitnah durchführen und können auf die schulspezifischen Bedürfnisse

abgestimmt werden.• Medienpräventionstage

• Verschiedene Anbieter wie das IQSH, der Offene Kanal Kiel, AKJS Schleswig-

Holstein bieten Fortbildungstage zur Medienprävention an. Diese sollen von

allen Lehrkräften und ggf. weiteren schulinternen Mitarbeitern wie Schul-

sozialarbeiter und Schulassistenten regelmäßig besucht oder in der Schule

veranstaltet werden.

 

6. Ausstattungsplanung

6.1 Anforderungen für die Ausstattung

Die technische Ausstattung wird von einem externen Dienstleister erstellt und

anschließend regelmäßig gewartet. Das System muss den neusten Anforderungen

angepasst werden. Die Lehrkräfte nehmen regelmäßig an Unterweisungen und

Fortbildungen teil.

 

6.1.1 Gebäude

Die Gebäude der Grundschule Oldenburg-Land müssen technisch auf den

notwendigen Stand zum Aufbau eines funktionierenden und leistungsstarken

Internetzugangs gebracht werden. Dazu gehören sowie eine ausreichende

Sicherungstechnik für die Elektroinstallation sowie eine moderne Installationstechnik

in allen Räumen, z.B. Steckdosen, Schalter etc. Für diese vorbereitenden Arbeiten

sind jeweils die am Schulverband beteiligten Gemeinden zuständig.

 

6.1.2 Klassenräume

• LAN/WLAN-Anschlüsse und Accesspoints für schnelles, stabiles Internet in

jedem unterrichtlich genutztem Raum.

• Aufrüstung der Stromversorgung in jedem Raum.

• Server-/Netzwerkschrank mit Controller, Laufwerk und Switches

• Datensicherung entsprechend der Musterlösung Grundschulen

 

6.1.2 Präsentationstechnik

• Active-Displays für jede Lerngruppe (derzeit 16)

• ein fest installierter Beamer für jeden Schulstandort

• höhenverstellbar und mobil

• interaktiv und multitouchfähig• ausreichende Lichtstärke und Größe

• internetfähig

• Soundsystem mit Beschallungsmöglichkeit für den Raum

• Möglichkeit, Schüler- und Lehrerendgeräte einzubinden

• Speichermöglichkeiten

• vorgegebene Lineaturen

• Einfache Handhabung

• zu jedem Display und jedem Beamer eine Dokumentenkamera

 

6.1.3 Schülergeräte

• ein Satz mit 30 Schülerendgeräten (Convertibles) pro Schulstandort

• jeweils ein Satz (30 Stück) Kopfhörer/Headsets

• Aufbewahrungsmöglichkeit für die Endgeräte, z.B. verschließbare Schränke

oder Koffer

• Lademöglichkeiten für alle Endgeräte

• aktuelle Betriebssysteme

• Virenschutzprogramme und Jugendschutz

• Übungsprogramme zu Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachunterricht

• Weitere Lizenzen und Programme nach Bedarf

 

6.1.4 Lehrergeräte

• personalisierte Lehrer-Endgeräte für alle Lehrkräfte an der Schule

• Drucker und Scanner für Lehrerendgeräte im Lehrerzimmer

 

Wangels, 19.08.2024

Martin Vaterodt, Rektor